Die Schriftenreihe Spezialbetone soll auch dem Bauingenieur oder Betontechnologen, der nicht täglich im jeweiligen Spezialgebiet arbeitet, den sicheren Umgang damit ermöglichen. Band 4 beschäftigt sich mit den Themen "Massenbeton" und "Feuerbeton". Unter Massenbeton versteht man den Beton für besonders massige Bauteile bzw. für Bauwerke mit großen Abmessungen. Anwendungsbeispiele sind hier z.B. Stütz- und Staumauern sowie dicke Gründungsplatten für Hochhäuser oder Kraftwerke. Neben den logistischen Problemen, die beim Einbau von großen Mengen Beton zu bewältigen sind, stellt Massenbeton auch hohe Ansprüche an die Betontechnologie und die Ausführungstechnik. Als ein Beispiel hierfür seien die Spannungen aus behinderter Formänderung genannt, die im Extremfall zu Rissen führen können. Ursachen für die Eigen- und Zwangsspannungen können sowohl Temperaturdifferenzen als auch unterschiedliche Feuchtezustände sein. Eine Verringerung der Hydratationswärmeentwicklung durch Verwendung spezieller Zemente oder Reduzierung des Zementgehalts unter Einsatz von Betonzusatzstoffen ist hier eine der möglichen betontechnologischen Gegenmaßnahmen. Ein sehr spezielles Einsatzgebiet von Beton ist der sogenannte Feuerbeton. Ungeformte feuerfeste Massen entstanden aus der Notwendigkeit, schadhafte Partien in feuerfesten Ausmauerungen schnell und kostengünstig auszubessern. In den letzten 20 Jahren haben die ungeformten feuerfesten Massen eine stürmische Weiterentwicklung erlebt und haben heute einen Marktanteil von fast 50% der Feuerfest-Keramik erreicht. Feuerbetone sind ein Teilgebiet der ungeformten feuerfesten Massen. Nach der Feuerfestigkeit bzw. der Anwendungstemperatur werden Feuerbetone unterschieden in hitzebeständiger Beton (Verwendungstemperatur 200 °C bis1100 °C), feuerfester Beton (Verwendungstemperatur 1100 °C bis 1300 °C) und hochfeuerfester Beton (Verwendungstemperatur > 1300 °C). Feuerbetone sind Gemenge aus feuerfestem Granulat und Bindemittel(n). Sie werden trocken geliefert. Nach Zugabe von Wasser oder einer anderen Anmachflüssigkeit werden sie durch Schütten, Vibrieren, Stochern und z.T. durch Stampfen eingebracht. Dieses Buch enthält alle für den Bauingenieur wichtigen Angaben für dieses nicht alltägliche Anwendungsgebiet von Beton. Auch bei diesem Band wurde das bewährte Konzept beibehalten, neben den Grundlagen auch Beispiele aus der Praxis aufzuführen.
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